Augen lasern lassen: das Lasik-Verfahren
Die LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis) ist die am häufigsten durchgeführte Laser-Augen-OP zur Behandlung von Myopie (Kurzsichtigkeit), Hyperopie (Weitsichtigkeit) und Astigmatismus.
Wie auch andere Arten der refraktiven Laserchirurgiegibt auch das LASIK-Verfahren der vorderen Oberfläche des Auges (Hornhaut)eine neue Form, damit das Licht, das ins Auge eintritt, auf der Netzhaut ohne Brille oder Kontaktlinsen fokussieren kann.
LASIK ist in der Regel schmerzfrei und nimmt nur etwa 15 Minuten für die Behandlung beider Augen in Anspruch. Die Verbesserung der Sehkraft ist unmittelbar und stabilisiert sich oftmals in nur 24 Stunden.
Das LASIK-Verfahren
Das LASIK-Verfahren besteht aus drei wesentlichen Schritten:
Ein mechanisches chirurgisches Werkzeug, ein sog. Mikrokeratom, oder ein Femtosekundenlaser kommt zum Einsatz, um einen dünnen, kreisförmigen Lappen in der Hornhaut zu erzeugen. Der Chirurg klappt diesen Lappen dann zur Seite, um Zugang zu der darunterliegenden Hornhaut (der Stoma) zu haben.).
Mit einem Excimer-Laser wird das korneale Stroma umgeformt. Dieser hoch spezialisierte Laser wendet einen kühlen ultravioletten Lichtstrahl zur Entfernung („Ablation“) mikroskopischer Gewebemengen von der Hornhaut an, um sie umzuformen, damit Licht genauer auf der Netzhaut für eine verbesserte Sehschärfe fokussiert wird.
Das Hornhaut-Flap wird dann wieder zurückgeklappt und haftet ohne Stiche am kornealen Stroma an.
Was zu erwarten ist
Bevor Sie sich einer LASIK-Augen-OP unterziehen,
wird Ihr Ophthalmologe eine gründliche Augenuntersuchung durchführen, um zu bestimmen, ob die LASIK-Sehkorrektur für Sie infrage kommt.
Bei dieser Untersuchung wird die Oberfläche Ihres Auges untersucht, um sicherzustellen, dass Sie keinem ungewöhnlichen Risiko für trockene Augen nach einer LASIK ausgesetzt sind.
Ein automatisiertes Instrument namens kornealer Topograph dient der Erzeugung einer detaillierten Punkt-für-Punkt-Abbildung der Form Ihrer Hornhaut. Eine weitere Messung namens Wellenfront-Analyse Ihrer Hornhaut kann ebenfalls durchgeführt werden, um das bestmögliche Ergebnis des LASIK-Verfahrens zu erzielen.
Sie sollten für eine Weile gemäß den Anweisungen Ihres Augenarztes aufhören, Kontaktlinsen zu tragen (in der Regel für mindestens zwei Wochen vor dem LASIK-Verfahren). Das ist wichtig, da das Tragen von Kontaktlinsen die natürliche Form Ihrer Hornhaut verändern kann und das Ergebnis Ihres Eingriffs beeinträchtigen könnte.
Während des LASIK-Verfahrens
Unmittelbar vor Ihrer LASIK-Operation werden betäubende Augentropfen in Ihr Auge geträufelt, um jegliches Unbehagen während des Verfahrens zu vermeiden. Ihr Augenarzt kann Ihnen auch ein Medikament zur Entspannung verabreichen.
Ihr Auge wird unter dem Laser positioniert und mithilfe eines sogenannten Lidöffners werden Ihre Augenlider offen gehalten.
Ein Saugring wird an der Vorderseite Ihres Auges angebracht, um Augenbewegungen oder einem Kontaktverlust vorzubeugen, was sich ungünstig auf die Qualität des Hornhaut-Flaps auswirken könnte.
Nachdem das Hornhaut-Flap erzeugt wurde, passt der Chirurg den Excimer-Laser mittels Computer an Ihre spezielle Stärke an. Sie werden gebeten, für kurze Zeit auf ein Ziellicht zu blicken, während er Ihr Auge durch ein Mikroskop beobachtet, wenn der Laser Lichtpulse an Ihre Hornhaut sendet.
Mithilfe des nicht schmerzhaften pulsierenden Laserlichts wird die Hornhaut umgeformt. Es kann jedoch sein, dass Sie etwas Druck am Auge spüren. Sie werden auch ein stetiges Klickgeräusch hören, während der Laser in Betrieb ist. Die Laserbehandlung selbst nimmt nur etwa eine Minute in Anspruch.
Unmittelbar nach dem LASIK-Verfahren
Nach Abschluss Ihrer LASIK-OP lässt Sie Ihr Chirurg etwas ausruhen. Es kann sein, dass Sie ein vorübergehendes Brennen oder einen Juckreiz unmittelbar nach dem Verfahren spüren.
Nach einer kurzen Untersuchung nach der OP können Sie nach Hause gefahren werden. (Sie können nach einem LASIK-Verfahren nicht selbst fahren, bis Ihr Chirurg Sie am nächsten Tag sieht und bestätigt, dass Ihre unkorrigierte Sehschärfe dem gesetzlichen Normwert für das Führen von Fahrzeugen entspricht.)
Erwartungsgemäß kann es unmittelbar nach der Operation zu einer etwas verschwommenen und vernebelten Sicht kommen; bei den meisten Menschen verbessert sich die Sehschärfe jedoch unmittelbar und stabilisiert sich innerhalb weniger Tage.
Sie können eventuell am nächsten Tag zur Arbeit gehen, viele Chirurgen raten jedoch zu einigen Tagen Ruhe.
In der Regel haben Sie einen Tag nach der Operation einen Termin bei Ihrem Augenarzt oder LASIK-Chirurgen.
Bei diesem Besuchstermin wird er Ihre Sehkraft testen, um zu prüfen, ob Sie nach den gesetzlichen Bestimmungen ohne Brille oder Kontaktlinsen Auto fahren dürfen.
Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Chirurgen und nehmen Sie verordnete Medikamente ein. Vermeiden Sie es, Ihre Augen zu reiben, da ein kleines Risiko besteht, dass das Flap verrutscht, bis es verheilt ist und sicherer an der darunterliegenden Hornhaut anhaftet.
Langfristige Auswirkungen einer LASIK-Operation
Eine Laser-Augen-OP bietet zahlreiche Vorteile und kann Ihre Lebensqualität drastisch verbessern. Die meisten Menschen erzielen nach der Operation ein Sehvermögen von 20/20 (6/6) oder besser, die Ergebnisse variieren jedoch von Mensch zu Mensch.
Es kann sein, dass Sie nach einer Sehkorrektur mittels Laser noch immer eine Brille oder Kontaktlinsen tragen müssen, obwohl Ihre Stärke in der Regel viel niedriger sein wird als zuvor.
Wenn Sie nach dem LASIK-Verfahren einen leichten refraktiven Restfehler haben und für bestimmte Aktivitäten wie Fahren bei Nacht eine bessere Sehschärfe haben möchten, ist eine Brille mit Sehstärke mit entspiegelter Beschichtung oftmals hilfreich.
Wenn Sie nach dem LASIK-Verfahren empfindlich auf Sonnenlicht reagieren, fragen Sie Ihren Optiker nach einem Brillenpass mit photochromen Gläsern.
LASIK-Verfahren verfügen zwar über ein ausgezeichnetes Sicherheitsprofil, dennoch kann es zu Komplikationen kommen, u. a. Infektionen oder eine Blendwirkung bei Nacht (Strahlenkränze oder Lichtkreise, die besonders stark nachts sind, wenn Sie auf Lichter blicken, zum Beispiel im Straßenverkehr).
Ein kleiner Prozentsatz von Menschen benötigt einige Monate nach der ersten LASIK-Operation einen Eingriff zum Feintuning bzw. „Touch-up“, um eine akzeptable Sehschärfe zu erzielen.
Aber Sie werden dennoch eine Lesebrille benötigen, sobald Sie in Ihren Vierzigern sind. Denn ab dann kommt es zu einem normalen altersbedingter Verlust des Nahsehens, der sogenannten Alterssichtigkeit.
Seite veröffentlicht in Dienstag, 1. September 2020