Ist der Nachtmodus besser oder schlechter für Ihre Augen?
In einer Welt, in der Bildschirme allgegenwärtig sind, sollten Sie Ihr Sehen unbedingt schützen. Manchmal reicht dazu etwas so Einfaches wie der Nachtmodus Ihres Smartphones. Ist der Nachtmodus besser für Ihre Augen?
Der Nachtmodus reduziert Blendung und Blaulicht, die Ihren Augen schaden können. Diese Einstellung ist jedoch nicht für jeden geeignet. In einigen Fällen kann er sogar mehr Sehstörungen verursachen als reduzieren.
Doch wo finden Sie den Nachtmodus, welche Vorteile hat er und ist er tatsächlich besser für Ihre Augen?
Wo finden Sie den Nachtmodus?
Der Nachtmodus oder das sogenannte „dark theme“ lässt sich bei vielen Smartphones einstellen. Er zeigt ein invertiertes Farbschema an – heller Text und helle Symbole auf dunklem Hintergrund. Die meisten mobilen Geräte sind standardmäßig auf den hellen Modus eingestellt, bei dem dunkler Text auf einem weißen oder hellen Hintergrund erscheint.
Der Nachtmodus wird über die Display-Einstellungen des Telefons aufgerufen und kann je nach Benutzerpräferenz ein- oder ausgeschaltet werden. Wird er ausgewählt, so zeigt ihn das Smartphone auf der gesamten Benutzeroberfläche an, auch bei den Apps.
Hinweis: Sollten Sie diese Funktion in Ihren Einstellungen nicht finden, so hat sie womöglich einen anderen Namen oder Ihr Telefon und dessen Betriebssystem sind veraltet und bieten keinen Nachtmodus an.
Vor dem aktuellen hellen Modus war der Nachtmodus die Norm bei digitalen Geräten. Als die ersten Personal Computer auf den Markt kamen, waren monochrome Monitore die einzige Option.
Die Monitore verwendeten Phosphor, der auf dem Computerbildschirm dunkel erscheint. Wenn eine Taste auf der Tastatur gedrückt wurde, entzündeten Elektronen den Phosphor in einer anderen Farbe (oft Grün), um Buchstaben und Symbole vor dem dunklen Hintergrund zu erzeugen.
Welche Vorteile hat der Nachtmodus?
Der Nachtmodus hat mehrere Vorteile, so etwa eine längere Akkulaufzeit, eine geringere Blendung und reduzierte Blaulichtbelastung.
MEHR AKKU, WENIGER AUFLADEN: Der Nachtmodus kann Ihre Akkulaufzeit um bis zu 30 % verlängern. Sie müssen Ihr Telefon also nicht so oft aufladen.
Hinweis: Wenn Sie feststellen, dass das Lesen im Nachtmodus schwieriger ist, können Sie die Akkulaufzeit auch durch das Dimmen des normalen Modus verlängern.
Die Belastung durch Blaulicht wird mit der digitalen Überlastung der Augen in Verbindung gebracht. Dazu gehören trockene Augen, Kopfschmerzen und verschwommenes Sehen. Außerdem ist es wissenschaftlich bewiesen, dass Blaulicht die Schlafzyklen unterbricht. Deshalb kann es schwierig sein, ausreichend Ruhe zu bekommen, wenn Sie sich kurz vor dem Schlafengehen Blaulicht aussetzen.
REDUZIEREN SIE DIE BELASTUNG DURCH BLAULICHT: Das Umschalten Ihres Smartphones in den Nachtmodus kann helfen, die Belastung durch Blaulicht zu verringern.
Viele Smartphones haben darüber hinaus einen Blaulichtfilter. Dieser Filter sollte sich ebenfalls in den Einstellungen befinden. Sie können damit die Menge des vom Bildschirm abgegebenen Blaulichts anpassen. Eine gute Option für alle, die im Nachtmodus nicht gut sehen können und sich dennoch Schutz vor Blaulicht wünschen.
VERMEIDEN SIE BILDSCHIRMBLENDUNG: Wenn Sie Ihren Bildschirm in einem dunklen Raum betrachten, kann das helle Licht der Standardanzeige eine störende Blendung verursachen. Der Nachtmodus verringert die Blendung des Bildschirms erheblich und sorgt so für komfortableres Sehen.
Sie können den Bildschirm im Tagesmodus auch manuell dimmen oder die Helligkeit automatisch an die Umgebungsbeleuchtung anpassen. Wenn Sie den Nachtmodus nicht verwenden möchten, reduzieren beide Optionen Blendung effektiv.
Ist der Nachtmodus besser für Ihre Augen?
Der Nachtmodus hat zwar viele Vorteile, ist aber nicht unbedingt besser für Ihre Augen. Er ist insofern hilfreich, als dass er für die Augen angenehmer ist als ein greller weißer Bildschirm. Beim Sehen an einem dunklen Bildschirm müssen sich unsere Pupillen jedoch stärker weiten, um die Informationen aufzunehmen.
Warum ist Erweiterung der Pupillen schlecht? Wenn sich die Pupillen weiten, nimmt die Schärfe des Sehens ab. Bei mehr Licht verengen sie sich, das Sehen wird schärfer. Aus diesem Grund kann es für manche Menschen schwieriger sein, Details im Nachtmodus deutlich zu erkennen.
Bei Menschen mit Kurzsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung kann es zudem zu Lichthöfen kommen, sogenannten Halos. Lichthöfe treten auf, wenn sich das Licht über eine bestimmte Grenze hinaus ausbreitet und ein nebliges oder verschwommenes Aussehen erzeugt.
Mit anderen Worten: Weiße Buchstaben auf einem schwarzen Hintergrund können „auslaufen“ und die Lesbarkeit erschweren, insbesondere, wenn die Schrift fein ist.
Lichthöfe treten häufiger und stärker auf, wenn der Nachtmodus verwendet wird. Personen, die bereits Probleme mit dem Sehen haben, profitieren deshalb eher von einem Modus mit gedämpftem Licht oder einem Blaulichtfilter.
Unabhängig davon, welchen Modus Sie zum Lesen auf Ihrem Smartphone verwenden, gewährleistet vor allem eine überprüfte und richtige Sehstärke, dass Sie klar und bequem sehen können. Die Korrektur einer Sehstörung bringt eine Erleichterung, die der Nachtmodus niemals erreichen kann – sowohl bei der Nutzung von Bildschirmen als auch im Alltagsleben.
Sollten Sie sich für eine neue Brille entscheiden, so sollten Sie die Gläser mit speziellen Beschichtungen versehen lassen, die Blendung und Blaulicht blockieren.
Seite veröffentlicht in Samstag, 4. September 2021