Fahren in der Nacht und gutes Sehen: Wie sicher sind ältere Fahrer?
Nachlassendes Sehen bei Nacht kann eine ernsthafte Gefährdung im Verkehr darstellen, insbesondere bei älteren Autofahrern.
Manche älteren Fahrer mit altersbedingten Sehstörungen gehen leider nicht oft genug zum Augenarzt oder Optiker, um zu überprüfen, ob sie für das Autofahren noch gut genug sehen.
Erschwerend kommt hinzu, dass Augenprobleme, wie die Katarakt sich so langsam entwickeln können, dass ältere Fahrer möglicherweise gar nicht bemerken, dass ihre Sehkraft nachlässt.
Als Teil des Alterungsprozesses kommt es außerdem häufig zu einer Abnahme der Sehkraft, der kognitiven Fähigkeiten und der motorischen Funktionen.
Diese Faktoren machen ältere Fahrer in Situationen, die eine gute Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Reaktionszeit erfordern, anfällig für Unfälle.
Warum ist Älterwerden ein Problem für das Fahren bei Nacht?
Im Auge treten eine Reihe von Veränderungen auf, die die Sehkraft beim nächtlichen Fahren beeinträchtigen können:
Die Pupillen schrumpfen und weiten sich im Alter nicht mehr so stark. Deshalb gelant weniger Licht in das Auge. Einige Forscher haben errechnet, dass die Netzhaut eines 80-Jährigen weit weniger Licht aufnimmt als die eines 20-Jährigen. Ältere Autofahrer fahren somit nachts, als würden sie eine Sonnenbrille tragen.
Die alternde Hornhaut und die Linse des Auges sind mit zunehmendem Alter weniger klar, wodurch das Licht im Auge gestreut wird, was die Blendung erhöht. Diese Veränderungen verringern auch die Kontrastempfindlichkeit – die Fähigkeit, subtile Helligkeitsunterschiede zu erkennen – was es schwieriger macht, Objekte auf der Fahrbahn bei Nacht zu sehen.
Eine ältere Person kann bei einer Augenuntersuchung eine normale Sehschärfe haben und dennoch Schwierigkeiten, sich bei Nacht und schlechter Beleuchtung auf die Straße zu konzentrieren und komplexere visuelle Aufgaben zu bewältigen.
Die Augen vieler Menschen haben optische Unvollkommenheiten, die sogenannten Aberrationen höherer Ordnung, die weder mit Korrektionsbrillen noch mit Kontaktlinsen korrigiert werden können. Diese Aberrationen können mit dem Alter zunehmen und Blendeffekte verursachen, besonders, wenn sich die Pupille nachts weitet.
Das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration (AMD), Glaukom, diabetischen Retinopathie und Katarakt steigt mit dem Alter. Diese Erkrankungen können das Nachtsehen beeinträchtigen, selbst wenn sie sich in einem frühen Stadium befinden.
Zudem können ausgerechnet Fernlicht, Zusatzscheinwerfer und Nebelscheinwerfer, die Ihnen helfen sollen, nachts besser zu sehen, das Risiko eines Unfalls erhöhen: Wenn entgegenkommende Fahrzeuge diese Lampen einschalten, können Sie geblendet werden.
Autofahrer, die sich einer Laser-Sehkorrektur wie etwa einer LASIK unterzogen haben, können aufgrund der durch die OP verursachten Aberrationen höherer Ordnung an der Hornhaut sogar noch stärker geblendet werden.
Lassen Sie Ihre Augen jährlich untersuchen
Der einzige Weg, um sicherzustellen, dass Ihre Sehkraft für das nächtliche Autofahren ausreicht, ist eine jährliche Augenuntersuchung bei einem Augenarzt oder einem Optiker. Ihr Leben könnte buchstäblich davon abhängen.
Seite veröffentlicht in Mittwoch, 12. Mai 2021