Behandlung trockener Augen: So beruhigen Sie gereizte Augen
Wie man trockene Augen beruhigt
Um trockene Augen zu behandeln, sollte man zunächst herausfinden, was sie verursacht. Ein gesunder Tränenfilm besteht aus drei Komponenten: Wasser, Talg und Schleim. Ein Problem mit einem oder mehreren dieser Bestandteile kann zu akuter oder chronischer Augentrockenheit führen. Dies nennt man das Syndrom des trockenen Auges.
Um festzustellen, welcher Teil Ihrer Tränenflüssigkeit Probleme verursacht, muss der Augenarzt die Augen untersuchen und eine Diagnose stellen. Basierend auf dem Aussehen der Augenoberfläche und dem Ergebnis des sogenannten Schirmer-Tests wird der Arzt dann eine passende Behandlung verordnen.
Zu den Behandlungsoptionen gehören unter anderem künstliche Tränen, Augentropfen, Lidbehandlungen oder bestimmte Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel. Darüber hinaus werden diverse Hausmittel empfohlen. In schwerwiegenderen Fällen kommen womöglich auch verschreibungspflichtige Medikamente zum Einsatz oder es muss ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden, um das Problem wirkungsvoll zu behandeln.
Die Behandlung der Symptome
Wenn die Symptome Ihrer trockenen Augen akut sind, können Sie sie in der Regel bequem von zu Hause aus behandeln. Häufige oder anhaltende Trockenheit kann jedoch einen Besuch des Augenarztes erforderlich machen. Er wird Ihnen dann womöglich Medikamente verordnen.
Freiverkäufliche künstliche Tränen, Salben und Augentropfen
Es gibt viele Arten von befeuchtenden Augentropfen bzw. künstlichen Tränen, die Sie ohne Rezept kaufen können. Mit solchen Mitteln lassen sich akut trockene Augen gut behandeln.
Befeuchtende Augentropfen enthalten vergleichbare Bestandteile wie natürliche Tränen. Sie arbeiten mit dem vorhandenen Tränenfilm zusammen und bieten Komfort, Feuchtigkeit und Schutz für die Augen.
Einige Augentropfen enthalten Konservierungsstoffe, die verhindern sollen, dass sich im Fläschchen nach dem Öffnen Bakterien und andere Mikroorganismen bilden. Konservierungsmittel sind meist nicht schädlich, wenn sie nur maximal viermal täglich in die Augen kommen.
Augenärzte empfehlen in der Regel jedoch künstliche Tränen ohne Konservierungsstoffe, um mögliche Reizungen oder Allergien zu vermeiden. Auf der Verpackung sollte angegeben werden, ob das Produkt konservierungsmittelfrei ist.
Es ist wichtig zu wissen, dass die jeweiligen Augentropfen nicht zu allen Formen des trockenen Auges passen. Sie sind immer auf die Ursachen abgestimmt und enthalten Bestandteile, die dem natürlichen Tränenfilm fehlen. Manche Patienten benötigen zudem eine Mischung aus zwei oder mehr Präparaten mit künstlichen Tränen, um ihre trockenen Augen zu behandeln.
Wenn künstliche Tränen nicht effektiv genug sind, können Sie mit befeuchtenden Augen-Gelen oder -Salben Abhilfe schaffen. Diese haben eine dickere Konsistenz als künstliche Tränen und haften deshalb länger in den Augen.
Da sie dickflüssiger sind, können Salben oder Gele vorübergehend verschwommenes Sehen verursachen. Aus diesem Grund ziehen es viele Menschen vor, sie vor dem Schlafengehen zu verwenden.
Verschreibungspflichtige Medikamente
Bei chronisch trockenen Augen oder schwerwiegenden Symptomen sind rezeptfreie Augentropfen womöglich nicht hilfreich genug. Dann stehen dem Augenarzt medizinische Augentropfen und weitere Behandlungsoptionen zur Verfügung. Dazu gehören:
Ciclosporin
Ciclosporin-Augentropfen können mehr, als nur die Augenoberfläche zu befeuchten. Sie enthalten einen Wirkstoff, der Entzündungen beim Syndrom des trockenen Auges reduziert und dem Körper hilft, natürliche Tränen zu produzieren.
Die therapeutische Wirkung von Ciclosporin-Augentropfen tritt jedoch nicht sofort ein. Sie müssen die Tropfen täglich für mindestens 90 Tage (etwa drei Monate) anwenden, um den vollen Nutzen aus dieser Behandlung ziehen. Eine Therapie mit diesen Tropfen hilft den Augen, mehr Tränen zu produzieren und das trockene Auge für mindestens zwei Jahre zu heilen.
Dosierungsempfehlung ist ein Tropfen in jedes Auge, zweimal täglich im Abstand von 12 Stunden. Bei manchen Menschen kann es in den ersten Wochen zu Brennen und Rötungen kommen.
Ciclosporin-Augentropfen gibt es als Lösungen auf Wasser- oder Ölbasis und mit unterschiedlich hohem Wirkstoffanteil.
Xiidra
Auch Xiidra-Augentropfen zur Behandlung trockener Augen helfen, Entzündungen zu reduzieren.
In Studien zeigten sich bei 5 % bis 25 % der Teilnehmer Augenreizungen, ein verändertes Geschmacksempfinden und eine verminderte Sehschärfe als häufigste Nebenwirkungen bei der Einnahme von Xiidra.
Es soll zweimal täglich im Abstand von etwa 12 Stunden ein Tropfen Xiidra in jedes Auge gegeben werden.
Augentropfen mit Steroiden
Entzündungen sind eine signifikante Ursache für trockene Augen und verursachen häufig Rötungen und Brennen.
Künstliche Tränen behandeln diese entzündlichen Veränderungen meist nicht. Ihr Arzt kann Ihnen jedoch Steroid-Augentropfen empfehlen, um eine mögliche Entzündung besser zu behandeln.
Steroid-Augentropfen wie etwa Loteprednoletabonat-Augensuspension werden kurzfristig angewendet, um Symptome schnell zu lindern. Zudem gibt man sie oft zusätzlich zu künstlichen Tränen und den oben genannten Augentropfen. Dieser Cocktail aus Arzneimitteln kombiniert eine kurzfristige Linderung mit einer langfristigen Behandlungsstrategie gegen trockene Augen.
Steroid-Augentropfen können insbesondere bei längerer Anwendung Nebenwirkungen verursachen. Besprechen Sie Ihre vollständige Krankengeschichte mit Ihrem Augenarzt, bevor Sie Steroid-Augentropfen anwenden.
Punctum Plugs
Sowohl im oberen als auch im unteren Lid gibt es eine Öffnung des Tränenkanals. Punctum Plugs werden in diese Öffnungen eingeführt, um die Tränen länger im Auge zu behalten und einen besseren Tränenfilm zu erzeugen.
Da etwa zwei Drittel der Tränen durch den unteren Tränenkanal abfließen, wird in der Regel diese Öffnung behandelt. Punctum Plugs sind biokompatibel und etwa so groß wie ein Salzkorn. Sie können während einer Untersuchung des trockenen Auges ambulant in das Lid eingesetzt werden. Dies ist schmerzfrei und der Punctum Plug ist danach meist nicht mehr zu spüren.
Ernährung bei trockenen Augen
Die Behandlung trockener Augen umfasst nicht nur Arzneimittel, sondern auch die Betrachtung des gesamten Körpers. Dabei geht es insbesondere um bestimmte Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel, die helfen können, Augentrockenheit zu reduzieren.
Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel
Lange Zeit galten Omega-3-Fettsäuren als die besten Nahrungsergänzungsmittel zur Linderung des trockenen Auges, denn diese Fettsäuren sind von Natur aus entzündungshemmend.
Jüngste Studien haben dies jedoch in Frage gestellt. Eine Studie verglich die Augentrockenheit von Teilnehmern, die täglich Omega-3-Präparate nahmen mit Teilnehmern, die stattdessen Olivenöl einnahmen. Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl Omega-3-Fettsäuren als auch Olivenöl dazu beitrugen, die Symptome trockener Augen zu reduzieren.
Da Olivenöl keine Omega-3-Fettsäuren enthält und dennoch hilfreich ist, hat diese Studie Fragen zur Nützlichkeit von Omega-3-Fettsäuren aufgeworfen. Viele Ärzte empfehlen allerdings immer noch, sie auszuprobieren und zu sehen, ob sie funktionieren. Wenn Sie nach einem Monat eine Besserung bemerken, nehmen Sie sie weiter ein. Wenn nicht, können Sie die Einnahme beenden.
Bitte beachten Sie, dass Omega-3-Fettsäuren nicht für jeden geeignet sind. So sollten Menschen, die Blutverdünner einnehmen, Omega-3-Fettsäuren aufgrund eines erhöhten Blutungsrisikos vermeiden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie neue Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel zu Ihrem Behandlungsplan hinzufügen.
Weitere Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung und Linderung trockener Augen:
Vitamin A kann helfen, die Hornhaut zu schützen, indem es eine Barriere gegen Bakterien bildet
Vitamin B12 kann helfen, die Nervenschicht der Hornhaut zu reparieren, was Augenschmerzen und Brennen lindern kann
Vitamin D kann Entzündungen reduzieren und die Qualität der produzierten Tränen verbessern
Ernährung
Es gibt Hinweise darauf, dass die besten Lebensmittel zur Unterstützung einer Behandlung trockener Augen reich an Omega-3-Fettsäuren und den oben aufgeführten Vitaminen sind. Zu den besten Quellen von Omega-3-Fettsäuren und den Vitaminen A, B12 und D gehören:
Fetter Kaltwasserfisch wie Lachs, Thunfisch, Sardine, Makrele und Hering
Pflanzenöle wie Rapsöl, Sojaöl und Leinsamenöl
Angereicherte Lebensmittel, so etwa bestimmte Säuglingsnahrung, Milch, Joghurt, Eier, Säfte und Sojagetränke
Samen und Nüsse wie Walnüsse, Chiasamen und Leinsamen
Grünes Blattgemüse wie Grünkohl, Brokkoli und Spinat
Orangefarbenes und gelbes Gemüse und Obst wie Karotten, Kürbis, Cantaloupe-Melone, Kürbis, Mango und Süßkartoffeln
Rote Produkte wie Tomaten und rote Paprika
Leber oder Lebertran
Rotes Fleisch
Geflügel
Käse
Mit Vitamin D angereicherter Orangensaft
Angereicherte Frühstückszerealien
Mit Vitamin D angereicherte Milch und Pflanzenmilch
Zur Unterstützung gesunder Augen sollten Sie zuckerreiche und verarbeitete Produkte durch möglichst viele der oben aufgeführten Lebensmittel ersetzen. Zuckerhaltige und verarbeitete Lebensmittel können Entzündungen verstärken und zu trockenen Augen beitragen.
Warme Kompressen
Trockene Augen können auftreten, wenn die Liddrüsen, die den Talg für den Tränenfilm freisetzen, nicht richtig arbeiten. Diese sogenannten Meibom-Drüsen können von warmen Kompressen profitieren.
Wärme und Feuchtigkeit der Kompresse helfen, verstopften oder stagnierenden Talg aus den Drüsen zu lösen. Darüber hinaus regen sie die Sekretproduktion an, was gereizte Augen beruhigen kann.
Feuchten Sie dazu einen sauberen Waschlappen mit sehr warmem (nicht heißem) Wasser an. Wringen Sie überschüssiges Wasser aus und drücken Sie den Waschlappen dann sanft gegen die geschlossenen Lider.
Es ist wichtig, dass die Lider mindestens fünf bis zehn Minuten lang gleichmäßig gewärmt werden. Waschlappen bleiben allerdings nicht so lange warm, deshalb muss man sie etwa alle zwei Minuten aufwärmen.
Kalt-Warm-Kompressen, die es in Drogerien oder Apotheken zu kaufen gibt halten Temperaturen besser. Der beste Weg, um warme Kompressen zu Hause herzustellen, ist die Waschlappen-Bündelmethode.
Dabei sollten Sie folgendes beachten:
Die Kompressen sollten warm sein, nicht heiß. Übermäßige Hitze kann die empfindliche Haut an und um die Lider verbrühen.
Verwenden Sie jedes Mal einen neuen, sauberen Waschlappen. Dies hilft, die Ausbreitung von Bakterien und mögliche Infektionen zu verhindern.
Zur Behandlung chronisch trockener Augen müssen möglicherweise täglich warme Kompressen angewendet werden. Eine übermäßige Anwendung kann jedoch zu Reizungen führen, insbesondere wenn ein nasses Tuch benutzt wird. Fragen Sie Ihren Arzt nach Empfehlungen, wie oft und wie lange Sie warme Kompressen anwenden sollten.
Augenmassage
Eine Massage der Lider kann helfen, den mit der Kompresse gelösten Talg freizusetzen und die Sekretbildung fördern. Allerdings sollten Sie die Lider immer sanft massieren, besonders nach einer warmen Kompresse. Die Hornhaut des Auges ist dann noch anfälliger für Zerrungen.
Nachdem Sie Ihre Hände mit Wasser und Seife gewaschen haben, massieren Sie die oberen und unteren Lider sanft mit den Fingern. Auf dem oberen Lid nach unten und auf dem unteren Lid nach oben massieren. Beginnen Sie dabei am inneren Augenwinkel und bewegen Sie sich nach außen zum Ohr.
Massieren Sie jedes Lid am besten etwa 30 Sekunden lang, während Sie die Augen geschlossen halten. Wiederholen Sie die Massage fünf- bis zehnmal auf jedem Auge.
Wärme- und Massagebehandlungen in der Praxis
Für trockene Augen aufgrund einer Meibom-Drüsen-Dysfunktion stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung. Dazu gehört die thermische Pulsation, die die besten Eigenschaften der warmen Kompresse mit einer Meibom-Drüsen-Expression kombiniert. Sie können auch eine Wärmetherapie durchführen und Ihren Arzt das Lid massieren lassen.
Heiz- und Massagesysteme haben je nach Hersteller unterschiedliche Namen. Dazu gehört unter anderem LipiFlow von Johnson & Johnson.
Vergleichbare Geräte passen über die Lider und bringen kontrolliert Wärme auf. Dies erweicht verhärteten Talg, der in den Meibom-Drüsen eingeschlossen ist. Gleichzeitig übt das Pulsationssystem (oder der Augenarzt) einen Druck auf die Lider aus. Dies öffnet die verstopften Drüsen, drückt sie aus und stellt das Gleichgewicht des Talgs im Tränenfilm wieder her.
Eine LipiFlow-Behandlung dauert ungefähr 12 Minuten pro Auge. Die Patienten bemerken eine Verbesserung der Symptome in der Regel innerhalb von zwei Wochen nach der Behandlung. Es kann jedoch auch einige Monate dauern, bis sich Verbesserungen bemerkbar machen. Die Ergebnisse des Verfahrens halten nachweislich drei Monate bis zu einem Jahr oder länger an.
Mögliche Nebenwirkungen der Behandlung sind Hornhautabrieb, Augenschmerzen, geschwollene Lider und Lid-Reizungen oder -Entzündungen. Außerdem kann es zu Hagelkörnern, vorübergehend verschwommenem Sehen, Juckreiz und roten Augen kommen. Die Augen können sich nach der Behandlung etwa einen Tag lang trocken anfühlen. LipiFlow entfernt den Talg aus den Meibom-Drüsen und die talghaltige Schicht des Tränenfilms braucht dann etwas Zeit, um sich zu erneuern.
Eine LipiFlow-Behandlung wird in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Die Kosten können von Arzt zu Arzt variieren, aber LipiFlow kostet etwa 400 Euro pro Behandlung und Auge.
Änderungen des Lebensstils
Ihr Lebensstil kann Augentrockenheit begünstigen, ohne dass Sie es merken. Eine Veränderung hilft Ihnen dann, Ihre Symptome zu reduzieren oder zu beseitigen.
Zu den persönlichen Risikofaktoren durch den Lebensstil gehören:
Rauchen oder Passivrauchen
Ein extrem kaltes, trockenes oder windiges Klima
Lange Bildschirmzeiten
Dehydration
Einnahme bestimmter Medikamente
Schlafmangel
Einiges können Sie nicht beeinflussen, aber schon kleine Änderungen können Ihre trockenen Augen lindern.
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Ursachen für trockene Augen behandeln
Abgesehen vom Lebensstil kann es weitere persönliche Ursachen für trockene Augen geben. Dazu gehören etwa das Tragen von Kontaktlinsen, Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten.
Darüber hinaus ist es möglich, dass bestimmte Augenkrankheiten Trockenheit verursachen. In diesem Fall kann eine Augenuntersuchung zur richtigen Behandlung führen.
Kontaktlinsen
Im Prinzip verursacht das Tragen von Kontaktlinsen keine trockenen Augen, es kann die Beschwerden jedoch verschlimmern. Studien schätzen, dass die Hälfte der Kontaktlinsenträger abends über trockene Augen und Unbehagen klagt. Darüber hinaus verzichten 25 % bis 30 % der Träger auf die Verwendung von Kontaktlinsen aufgrund von Trockenheit und Unbehagen.
Experten gehen davon aus, dass die Reizungen auf einen schwachen oder zu dünnen Tränenfilm zurückzuführen sind. Wenn nun Kontaktlinsen hinzukommen, wird der Tränenfilm noch schwächer und verursacht Unbehagen.
Befeuchtende Augentropfen können die Reizungen lindern. Die meisten Augentropfen empfehlen sich jedoch nicht für die Anwendung beim Tragen von Kontaktlinsen. Achten Sie hier auf Präparate, die explizit für die trockenen Augen von Kontaktlinsenträgern geeignet sind.
Darüber hinaus gibt es spezielle Kontaktlinsen für trockene Augen, die das Sandkorn-Gefühl und Reizungen reduzieren können. Sklerale Kontaktlinsen, die größer als normale Kontaktlinsen sind, liegen über den weißen Teilen des Auges. Dies ist in der Regel angenehmer für die Träger – insbesondere für Menschen mit extrem trockenen Augen.
Erkrankungen
Diverse Erkrankungen können Entzündungen verursachen, die zu einem trockenen Auge führen. Dazu gehören:
Schilddrüsenerkrankungen
Blepharitis
Lupus
Rheumatoide Arthritis
Sarkoidose
Wenn bei Ihnen eine oder mehrere dieser Erkrankungen diagnostiziert wurden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Behandlung Ihrer trockenen Augen. Weitere biologische Faktoren, die trockene Augen verursachen können sind Schwangerschaft, natürliche Alterung und Menopause.
Überprüfen Sie Ihre Medikamente
Bestimmte Arzneimittel können zu einer Reizung Ihrer Augen führen. Folgende Medikamente können ein trockenes Auge verursachen oder verschlimmern:
Antihistaminika und abschwellende Mittel (Antazolin, Brompheniramin, Carbinoxamin, Mepyramin)
Betablocker (Propranolol, Oxprenolol, Metoprolol)
Schmerzmittel (Morphin)
Antidepressiva (Amitriptylin, Desipramin, Imipramin, Protriptylin, Nortriptylin)
Medikamente gegen Übelkeit (Trifluoperazin, Thiethylperazin, Tetrahydrocannabinol, Scopolamin)
Gastrointestinale Medikamente (Atropin, Methylscopolamin)
Antipsychotische Medikamente (Phenazin, Chlorpromazin, Fluphenazin, Levomepromazin, Mesoridazin)
Medikamente zur Behandlung von Parkinson (Ethopropazin)
Akne-Medikamente (Isotretinoin)
Hormonbehandlungen (Antibabypille, Hormonersatztherapie, In-Vitro-Fertilisation)
Medikamente zur Chemotherapie
Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich Ihre Symptome verschlimmern, seit Sie ein bestimmtes Arzneimittel einnehmen, besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt. Womöglich gibt es eine ebenso wirksame Alternative, die keine trockenen Augen verursacht.
Achten Sie auf Ihre Bildschirmzeit
Wenn Sie viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, egal ob Smartphone, Tablet oder Computer, können die Augen trocken, gereizt und müde werden. Dies nennt sich digitale Augenbelastung oder Computer-Vision-Syndrom.
Ursächlich dafür ist mangelndes Blinzeln, wenn wir uns auf einen Bildschirm konzentrieren. Durch das Blinzeln breitet sich der Tränenfilm jedoch auf der Augenoberfläche aus und versorgt sie mit Feuchtigkeit.
Normalerweise blinzeln Menschen durchschnittlich 18,4 Mal pro Minute. Beim Fokussieren auf einen digitalen Bildschirm sinkt diese Zahl auf 3,6 Mal pro Minute. Unter viermal pro Minute zu blinzeln reicht bei weitem nicht aus, um die Augen klar und hydratisiert zu halten.
Deshalb ist es wichtig, häufiger zu blinzeln und regelmäßige Pausen einzulegen. Augenexperten empfehlen die „20-6-20-Regel“: Legen Sie alle 20 Minuten eine Pause ein und konzentrieren Sie sich während der Pause mindestens 20 Sekunden lang auf ein Objekt, das mindestens 6 Meter entfernt ist. Sie können die Augen auch für einige Sekunden schließen, damit sie sich ausruhen können.
Suchen Sie einen Augenarzt auf
Auch Augenkrankheiten können Augentrockenheit verursachen. Im Rahmen regelmäßiger Untersuchungen kann Ihr Augenarzt diese Erkrankungen erkennen und behandeln. Die Behandlung ursächlicher Erkrankungen kann zur Linderung des trockenen Auges beitragen.
Folgende Augenerkrankungen können trockene Augen verursachen:
Dysfunktion der Meibom-Drüse
Die Meibom-Drüsen befinden sich in den Lidern und produzieren eine Komponente des Tränenfilms, den Talg. Wenn diese Drüsen verstopft oder entzündet sind, reduziert sich der Talg im Tränenfilm. Diese häufige Erkrankung nennt sich Meibom-Drüsen-Dysfunktion.
Die Talgschicht in den Tränen verhindert, dass der wässrige Teil zu schnell verdunstet und schließt Feuchtigkeit ein. Wenn die Talgschicht fehlt, verdunstet das Wasser und die Augen fühlen sich trocken an.
Zur Behandlung der Meibom-Drüsen-Dysfunktion gehören Hausmittel wie Kompressen und Lid-Massagen. Darüber hinaus gibt es Geräte, die Ihr Augenarzt in der Praxis einsetzt und die die Funktion der Meibom-Drüse unterstützen. Wenn Sie glauben, an dieser Erkrankung zu leiden, sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt über Behandlungsempfehlungen.
Blepharitis
Blepharitis lässt die Lider anschwellen, jucken und rot werden. Ursächlich sind meist zu viele Bakterien auf den Lidern oder gereizte Talgdrüsen.
Trockene Augen sind eine Komplikation der Blepharitis, wenn sich Flocken vom Lid in Ihrem Tränenfilm ansammeln. Dies kann dazu führen, dass sich die Augen trocken anfühlen.
Blepharitis lässt sich durch häufiges Reinigen der Augenlider gut behandeln. Experten schlagen zudem vor, Teebaumöl oder hypochlorige Säure zu verwenden. Lotilaner Augenlösung, 0,25 % war in klinischen Studien bei der Behandlung von Demodex-Blepharitis erfolgreich.
Freiverkäufliche Augentropfen und antibiotisch wirksame Mittel können bei Blepharitis ebenfalls hilfreich sein. Darüber hinaus kann auch eine Behandlung von Grunderkrankungen wie etwa Rosazea oder Schuppenflechte erforderlich sein.
Lagophthalmus und Floppy-Eyelid-Syndrom
Bei Lagophthalmus lassen sich die Augenlider nicht vollständig schließen. Dies kann beim Blinzeln oder Schlafen auftreten (nächtlicher Lagophthalmus).
Das Floppy-Eyelid-Syndrom wird durch aufweichende Augenlider verursacht, die sich deshalb während des Schlafes öffnen können. Das trocknet die Augen aus und macht sie anfällig für Reibung durch das Kissen.
Wie bereits erwähnt, ist Blinzeln wichtig für die Aufrechterhaltung eines gesunden Tränenfilms und damit gesunder Augen. Wenn die Augen nicht vollständig geschlossen werden können oder sich während des Schlafs öffnen, wird der Tränenfilm instabil und verdunstet schneller als normal.
Unbehandelt kann das zu ernsthaften Problemen mit der Hornhaut führen. Zu den Komplikationen gehören Keratopathie, Hornhautgeschwüre und Hornhautvorwölbung. Die Behandlung von Lagophthalmus umfasst künstliche Tränen, Augensalbe oder -gel, Zukleben der Lider vor dem Schlafengehen und eine Feuchtigkeitsbrille. Zudem gibt es für schwere Fälle chirurgische Behandlungsoptionen.
Bevor Sie Ihr trockenes Auge selbst behandeln, lassen Sie sich von einem Augenarzt professionell beraten. Er kann Ihre Symptome beurteilen und wird Ihnen die bestmögliche Behandlung empfehlen.
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Seite veröffentlicht in Dienstag, 13. Juni 2023
Seite aktualisiert in Dienstag, 20. Juni 2023
Medizinisch überprüft in Freitag, 3. Februar 2023