Was verursacht Tunnelblick und was kann man dagegen tun?
Periphere Sehstörungen bedeuten, dass Sie kein normales Weitwinkelgesichtsfeld haben, auch wenn Ihre zentrale Sehkraft womöglich gut ist.
Bei moderaten und schweren Fällen eines peripheren Sehverlusts hat man das Gefühl, durch ein schmales Rohr zu schauen, was gemeinhin als Tunnelblick bezeichnet wird.
Die Symptome eines peripheren Sehverlusts können sich u. a. durch Sehschwierigkeiten bei gedämpftem Licht und eine verminderte Navigationsfähigkeit beim Gehen ausdrücken.
Was verursacht peripheren Sehverlust?
Eine häufige Ursache für einen peripheren Sehverlust (auch: peripherer Gesichtsfeldausfall) ist die Schädigung des Sehnervs durch ein Glaukom.
Augeninfarkte (Okklusionen), die den normalen Blutfluss zu den inneren Strukturen des Auges einschließlich des Sehnervs blockieren, können ebenso zu einem peripheren Sehverlust führen.
Ein Infarkt oder eine Verletzung können zudem Bereiche des Gehirns beschädigen, in denen Bilder verarbeitet werden. Dies kann zu blinden Flecken im Gesichtsfeld führen.
Zu den Hauptursachen für einen peripheren Sehverlust gehören:
Glaukom
Retinitis pigmentosa
Augeninfarkte oder -okklusionen
Gehirnschädigung durch einen Schlaganfall, eine Erkrankung oder Verletzung
Neurologische Schäden, zum Beispiel durch eine Optikusneuritis
Kompression des Sehnervenkopfes (Papillenödem)
Gehirnerschütterungen (Kopfverletzungen)
Wenn Sie vermuten, dass ein peripherer Sehverlust bei Ihnen aufgetreten ist, suchen Sie Ihren Augenarzt für eine umfassende Augenuntersuchung auf. Dazu gehört eine Gesichtsfelduntersuchung.
Ein plötzlicher peripherer Sehverlust kann auf eine abgelöste Netzhaut hindeuten. Dies ist einen medizinischen Notfall, der so schnell wie möglich behandelt werden muss, um einen permanenten Sehverlust zu vermeiden.
Behandlung von peripherem Sehverlust
Leider gibt es keine ganz einfachen Möglichkeiten der Sehkorrektur wie eine konventionelle Brille oder Kontaktlinsen zur Korrektur eines permanenten peripheren Sehverlusts. Ein Gläsertyp, auch bekannt als Prisma, kann manchmal helfen, Ihr Gesichtsfeld zu erweitern, falls Sie an einer bestimmten Art des peripheren Sehverlusts leiden.
Wenn Sie ein Glaukom haben, ist die beste Abhilfe bei Tunnelblick Vorbeugung. Falls Ihnen Augentropfen verschrieben wurden, müssen Sie unbedingt regelmäßig Ihr Glaukommedikament einnehmen, um hohen Augeninnendruck zu kontrollieren, sonst riskieren Sie eine dauerhafte Schädigung des Sehnervs und das Entstehen blinder Flecken in Ihrem Gesichtsfeld. Wird ein Glaukom nicht behandelt, besteht das Risiko eines dauerhaften peripheren Sehverlusts und sogar von Blindheit.
Eine Therapie kann auch für blinde Flecken, die durch eine Schädigung des Gehirns verursacht werden, verfügbar sein. Forscher vom Eye Insitute der University of Rochester in den USA haben festgestellt, dass spezielle Techniken der Sehtherapie den Patienten helfen können, bei einem Gesichtsfeldausfall, der durch eine Schädigung des primären Kortex des Gehirns entstanden ist, zumindest einen Teil Ihres Gesichtsfelds wiederzuerlangen.
Selbst wenn Sie normal sehen können, können Sie einige speziell entwickelte Techniken anwenden, um sich darin zu schulen, in den peripheren Teilen des Gesichtsfeldes besser zu sehen. Diese Methoden können insbesondere dann hilfreich sein, wenn Sie Ihr peripheres Sehvermögen für Sportarten wie Basketball und Baseball schärfen müssen.
Im Fall eines dauerhaften peripheren Sehverlusts sollten Sie in Betracht ziehen, einen Facharzt für Sehbehinderung aufzusuchen. Er kann Sie bezüglich einer Spezialbrille oder eines Sichtgeräts beraten, die Ihnen bei durch einen Tunnelblick verursachten Mobilitätsproblemen helfen können.
Seien Sie sich auch bewusst, dass Einschränkungen des peripheren Sehens Ihre Fähigkeit, ein Fahrzeug sicher zu fahren, beeinträchtigen können. Ein Facharzt für Sehbehinderungen kann Ihnen das Ausmaß Ihres peripheren Sehverlustes erklären und ermitteln, ob Ihre verbleibende Sehkraft die gesetzlichen Anforderungen für den Besitz eines gültigen Führerscheins erfüllt.
Seite veröffentlicht in Dienstag, 1. September 2020